Digitale Strategie-Entwicklung

Welche Art von Menschen entwickeln und implementieren erfolgreiche Strategien für digitales Engagement?

Viele der Fachleute, die wir getroffen haben und denen es gelungen ist, ihr Unternehmen in eine digitalere, sozialere Organisation zu verwandeln, haben die gleichen Eigenschaften. Sie sind ehrgeizig in ihren Zielen, aber bescheiden in ihrem Team. Sie hören mehr zu, als dass sie reden. Sie arbeiten am Aufbau von Beziehungen genauso wie an der Durchführung von Projekten. Sie probieren neue Dinge aus, auch wenn das Risiko des Scheiterns gegeben ist. 

Es gibt viele Möglichkeiten, solche Fachleute zu bezeichnen. Wir nennen sie gerne »Social Leaders«: Führungskräfte, die verstehen, dass man in der digitalen Revolution nur dann erfolgreich sein kann, wenn man die Best Practices der sozialen Medien in jedem Bereich seiner Arbeit anwendet:keine Informationen senden, sondern Dialog führen

  • Publikum mit seinen Ideen, Ängsten, Wünschen kennen
  • Zuhör-Systeme einführen
  • Auf den Service konzentrieren, Leben der anderen leichter machen
  • Ansprechbar sein

Soziale Führungskräfte werden nicht ernannt, sondern sind selbst gemacht. Soziale Führungskräfte können überall in der Hierarchie stehen. In einer Institution, die sich im Übergang zu einem sozialeren Umfeld befindet, haben sie Schlüsselpositionen inne. Sie sind gut vernetzt, aber nicht unbedingt online.

Wir glauben, dass jeder in seiner Institution eine soziale Führungsrolle übernehmen kann. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass überall die gleichen Regeln gelten, z. B. dass die Art und Weise, wie man sein Publikum auf Twitter erfolgreich einbindet, die gleiche ist wie die Art und Weise, wie man sein Team an Bord holt, und umgekehrt.

Auch wenn es in diesem Buch darum geht, Zielgruppen über digitale Medien zu erreichen und anzusprechen, könnt ihr die Lektionen auf euer eigenes Leben anwenden, um eure sozialen Führungsqualitäten zu verbessern.

SMART steht für spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Mehr Infos findet ihr unter dem folgenden Link:

https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/methoden/projektziele/die-smart-formel/ 

 

  • Schaffung einer Online-Plattform für Fragen und Antworten zum Kleinkunstfestival, die in 3 Jahren monatlich 100 Menschen aus Sachsen mit 2 Mitarbeiter*innen in Verbindung bringt.
  • Einführung einer neuen Website, innerhalb von 6 Monaten, die eine Suchfunktion und einen Newsfeed enthält
  • Steigerung des Online-Ticketverkaufs um 15% pro Jahr
  • Mit 2 Projekten pro Jahr Publikum zum Einsenden von Videos animieren und damit jeweils die Reichweite um 3.000 Menschen erhöhen. 

Trendbeobachter:innen sind Menschen, die darauf geschult sind, Trends zu entdecken, die sich auf euer Unternehmen auswirken werden.

DIY Tipps: Wenn ihr euch keine:n professionelle:n Trendbeobachter:in leisten könnt, ist es eine gute Alternative, selbst Augen und Ohren offen zu halten. Besucht Konferenzen, nehmt an Netzwerksitzungen teil, lest Blogs und Lokalzeitungen und folgt einigen wichtigen Reporter:innen, Politiker:innen und Vordenker:innen in den sozialen Medien, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wohin sich die Dinge entwickeln.

Hier haben wir ein paar Vorschläge für euch, wie ihr eure bisher für euch verborgenen Stärken entdecken könnt:

  • Schaut ins Gästebuch
  • in die Kommentare auf eurer Website
  • in die Fotos, die in den sozialen Medien geteilt werden
  • belauscht euer Publikum
  • Guter Kaffee
  • Saubere Toiletten
  • Zehntausend Zugriffe auf eurer Website unter einem obskuren Suchbegriff
  • tolle Kolleg*innen
  • Führungen
  • Zeitschriften
  • Produktionen
  • alles, was ihr bereits tut
  • Guter Kaffee – guter Kaffee kann zu positiven Bewertungen auf Websites wie Tripadvisor führen.
  •  Saubere Toiletten vermeiden meist die Erstellung von Inhalten (Beschwerden). Sie können auch ein Ort sein, um Inhalte zu verbreiten, z. B. mit einem Bildschirm für wartende Besucher.
  • Der Suchmaschinenverkehr zu einem bestimmten Schlüsselwort hilft euch, beliebte Inhalte zu erkennen und kann euch helfen, alle anderen Inhalte zu verbessern.
  • Freundliche Mitarbeiter:innen generieren Inhalte. Ihre Anekdoten, Erfahrungen und das Feedback, das sie erhalten, können in Blogposts, Videos und Updates verarbeitet werden.
  • Wenn ihr vor Regen geschützt seid, habt ihr einen Grund, auf Websites aufgeführt zu werden, die Indoor-Aktivitäten beschreiben. Wir haben diesen besonderen Vorteil auch in der Google-Werbung genutzt.
  • Ein nächtlicher Ausflug als Event ist Inhalt für eure sozialen Netzwerke und hilft euch, auf Websites gelistet zu werden
  • Das Gefühl der Gemeinschaft lässt sich nur schwer in Inhalte umsetzen, aber denkt an Fotogalerien von Veranstaltungen, Videos und Interviews mit Besuchern.
  • Zeitschriften selbst sind eine Sammlung von Inhalten. Wenn sie digital verfügbar sind (und welche Zeitschrifteninhalte sind das heutzutage nicht?), können diese Inhalte auch an anderer Stelle weitergegeben werden, vielleicht in Form eines Blogs, einer Reihe von Newslettern oder durch Verlinkung in den sozialen Medien.
  • Produktionen im Sinne von Theaterstücken, Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten usw. sind eine der wichtigsten Quellen für eure Inhalte. Macht Fotos, dreht Videos, interviewt Besucher:innen und verwandelt die Pressemitteilung in lebendige Updates für die sozialen Medien.
  • Rezensionen auf gängigen Bewertungsplattformen lesen: Google Rezensionen, Tripadvisor, Yelp —> Wer schreibt diese Bewertungen? Wie waren die Erwartungen? Was wird positiv wahrgenommen?
  • Erweiterte Suchfunktion von Google verwenden: Wer verlinkt eure Seite? In welchem Verhältnis steht ihr zu diesen? Was ist ihr Publikum?
  • Statistiken eurer Website überprüfen: Welche Suchbegriffe im Longtail führen zu eurer Website? Wonach suchen die Leute auf eurer Website (Wenn ihr eine interne Suchmaschine habt) – das gibt Aufschluss darüber, was die Menschen auf eurer Website zu finden glauben/ hoffen
  • Klickt auf das »Gefällt mir«-Symbol auf den Facebook-Seiten eurer Konkurrent:innen und schaut euch die demografische Zusammensetzung ihrer Fans an. Wie seid ihr im Vergleich zu eurer Konkurrenz (älter oder jünger, eher lokal oder international usw.)?
  • Nutzt einen unaufdringlichen kurzen (z.B. 1 Frage) Fragebogen auf eurer Website
    • mit der Frage danach, warum die Besucher eure Website aufsuchen (1. Woche)
    • mit der Frage danach, wer sie sind (2. Woche)
    • mit der Frage danach, wo sie sich aufhalten (3. Woche)
    • mit weiteren Fragen, die euch beschäftigen (ab der 4. Woche)
  • Nutzt kostenfreie Tools wie Google Trends zur Recherche nach Schlüsselwörtern – Welche eurer wahrgenommenen Hauptwerte sind beliebt? Welche haben das meiste Potenzial?
  • Reputationsmanagement: Tools wie Kred, um euren Status in den sozialen Medien zu prüfen – Wie werdet ihr von anderen wahrgenommen? In welchen Kategorien seid ihr einflussreich? Stimmt das mit dem überein, wie ihr gesehen werden möchtet?

 

Weitere Tools:

https://empreendedordoturismo.com/de/Keyword-Recherche-Tools/

Ihr braucht ein großes Blatt Papier oder ein Whiteboard mit Markern.

  1. Schreibt den Namen eurer Organisation in die Mitte des Papiers und zieht einen großen Kreis darum, der fast die Ränder des Papiers berührt.
  2. Verteilt die Hauptpublikumsgruppen gleichmäßig um den Rand des großen Kreises. „Berufstätige«, »Familien«, »Tourist:innen«. Schreibt die Namen der Untergruppen jeder Hauptgruppe etwas näher an die Mitte des Kreises.
  3. Schreibt für jede Untergruppe ihr Hauptziel, ihr Interesse oder ihre Werte als separate Themen auf, die sich noch näher an der Mitte des Kreises befinden. Wenn verschiedene Untergruppen ähnliche Ziele, Interessen oder Werte haben, verbindet sie einfach mit Linien.
  4. Für jedes Ziel, Interesse oder jeden Wert: Wohin gehen die Mitglieder der Untergruppe im Moment, um ihrem Bedürfnis nach Verbindung nachzukommen? Seid konkret: Schreibt  die Namen von Plattformen, Standorten, Wettbewerber*innen usw. Dies ist eine Menge Arbeit und könnte bedeuten, dass ihr euch in Gruppen aufteilen müssen, um die Untergruppen online zu recherchieren.
  5. Wenn ihr wirklich, wirklich, wirklich keine bestehende Plattform oder keinen Ort finden könnt, beschreibt, wie sie aussehen soll (»ein Weblog, das Tagesausflüge in der Region auflistet«) und markiert sie deutlich. Dies könnte eine Gelegenheit für euch sein, eine Dienstleistung anzubieten oder eine Gemeinschaft aufzubauen
  6. Verknüpft dann eure Organisation mit jeder der Plattformen und Standorte. Wie seid ihr mit diesen Plattformen verbunden? Zum Beispiel:
  • Kennst du (oder eine:r deiner Kolleg*innen) eine:n Herausgeber:in der Plattform und/oder könnt ihr ihn/sie kennenlernen, z. B., indem ihr ihn/sie auf die Presseliste für eure nächste Veranstaltung setzt?
  • Könnt ihr der Gemeinschaft beitreten und ein vertrauenswürdiges Mitglied werden?
  • Könnt ihr dafür bezahlen, mit dem Publikum der Plattform oder des Standorts in Verbindung zu treten (Content Marketing, Werbung usw.)?
  • Könnt ihr mit eurem einzigartigen Wissen und eurer Erfahrung einen Mehrwert für die Plattform schaffen?

 

*einfügen: Canva Grafik

1) Erreichen: Twitter-Follower, Facebook-Reichweite, Website-Besucher, YouTube-Aufrufe, Newsletter-Abonnenten

2) Interesse: Retweets, Facebook-Likes, Loyale Website-Besucher, YouTube-Abonnenten, Newsletter-Klicks

3) Einbeziehen: Antworten auf Twitter, Facebook-Kommentare, Beiträge, Videoantworten, Antworten und Weiterleitungen

4) Aktivieren: „Follow Fridays“, Shares & mentions, Blog posts about you, non-commissionend virals, content contributions

 

Auch lesenswert:

https://swat.io/de/analyse/25-social-media-kennzahlen-die-du-kennen-musst/

Kanal

Ziel

Publikum

Inhalt

Webseite

Informationen für Besucher*innen

Personen, die Webseite besuchen

Öffnungszeiten, Leitlinien, Standort, Angebote

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Aktuelle Informationen teilen

Interessierte

„Loyales“ Publikum

Termine, Angebote, Rückblicke, Fotos

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Redaktionelle Inhalte teilen

Interessierte

„Loyales“ Publikum

Längere Artikel, Videos, Fotos

Facebook

Veranstaltungen teilen, Einblicke geben

Allgemeines Publikum

Termine, Veranstaltungen, Rückblick, Fotos

Instagram

Rückblicke, Einblicke

Allgemeines Publikum

Fotos, Stories, Reels

Twitter

Aktuelle Informationen teilen

Allgemeines Publikum

Termine, Aktuelles

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Zufälliges Publikum

Videos, Stories, Rückblicke, Behind the scenes

YouTube

Einblicke geben, Rückblicke, Wissen

Thematisch Interessierte, „Loyales“ Publikum

Längere Videos (mit Untertitel/ Übersetzung),

Shorts,

Livestreams

 

Beispiel-Kanäle 

Passage Kino Leipzig (Instagram)

Bayerische Staatsoper (TikTok)

Museum der bildenden Künste Leipzig (https://twitter.com/MDBKLeipzig) 

Theater der jungen Generation Dresden (Webseite – https://www.tjg-dresden.de/) 

Theaterpädagogischer Blog des Schauspiel Leipzigs (https://www.blog-theaterpaedagogik-schauspiel-leipzig.de/) 

»Unsere digitale Strategie zielt darauf ab, dem physischen Besuch eine zusätzliche Ebene hinzuzufügen, damit unsere Besucher*innen mit uns in Kontakt bleiben. Wir teilen hochwertige zusätzliche Inhalte und Einblicke in unsere Arbeit auf unserem YouTube Kanal, regen mit unseren Beiträgen auf den Social-Media-Kanälen Instagram und Twitter Diskussionen an. Wir bleiben in Kontakt mit einem regelmäßigen Newsletter und unserer Website.«

  • https://docs.google.com/spreadsheets/u/0/ (Klassiker zum kollaborativen Arbeiten)
  • Excel (Klassiker)
  • Planoly (zum Vorplanen von Inhalten)
  • Later (zum Vorplanen von Inhalten)
  • Trello (Social Media Plan, generelle Aufgabenverteilung und Task Management)
  • swat.io (Social Media Management Tool)
  1. Wir sprechen und schreiben online immer in einem persönlichen Ton – Du statt Sie 
  2. Wir teilen viel mit (Transparenz), sprechen aber nicht über Finanzen oder Partner
  3. Vier Augen Prinzip bei ausgehenden Postings
  4. Nur Leitung kann Inhalte offline stellen
  5. Jede Online-Anfrage (z.B. PN bei Instagram) wird innerhalb von 8 Stunden beantwortet 
  6. Jede externe Mail wird innerhalb von 24 Stunden beantwortet
  7. Wenn wir kritische Inhalte bei Postings entdecken, halten wir Gegenrede bzw. weisen auf unsere Netiquette hin
  8. Bei Kommentaren/Postings, die gegen unsere Netiquette verstoßen, behalten wie es uns vor, Inhalte zu löschen/Nutzer*innen zu blockieren
  9. Jede*r ist verantwortlich für die Entwicklung bewährter Verfahren 
  10. Wir setzen bei allem, was wir tun, den gesunden Menschenverstand ein